Heizkosten sparen

Jan 21, 2021 Spar mit Strom & Gas
couples hands by fireplace

Wenn Du Dir einmal Deine Energiekosten genauer anschaust, wirst Du überrascht sein. Du gibst tatsächlich mehr Geld für eine warme Wohnung und heißes Wasser als für Strom aus. Heizkosten sparen ist angesagt.

Natürlich ist es ganz einfach, wenn Du den Gasanbieter wechselst oder die Heizölkosten auf Heizölportalen vergleichst. Doch vielleicht musst Du auch etwas an Dir ändern. Wir zeigen Dir einige Kniffe, mit denen Du Deinen Wärmebedarf verringern kannst, ohne frieren zu müssen.

Die Heizung – was ist an Einsparung möglich?

Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Zumindest nicht, wenn wir nur Deine Wohnung betrachten. Es hilft aber ein Vergleich mit den Kosten ähnlicher Wohnungen. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2online hat ein Online-Tool zur Verfügung gestellt. Mach doch einfach den Heizcheck:

Du kannst natürlich auch einen Basis-Check bei der Verbraucherzentrale durchführen. Dieser ist kostenlos. Ein Berater kommt zu Dir in die Wohnung. Er prüft Deinen Energieverbrauch. Anschließend erhältst Du einige Ratschläge zu weniger Verbrauch. Alternativ kannst Du natürlich auch eine Verbraucherzentrale vor Ort aufsuchen und eine stationäre Beratung durchführen.

Ein Tipp lässt sich schnell umsetzen: Ermittle doch einfach mal Deine Heizkosten pro Quadratmeter. Dividiere dazu einfach Deine Jahreskosten durch die Quadratmeterzahl der beheizten Wohnfläche. Stellst Du jetzt fest, dass Du mehr als 10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche nur für Deine Heizung bezahlst, musst Du etwas ändern. Es sind dann tatsächlich hundert und mehr Euro Einsparung möglich.

Wovon sind die Heizkosten abhängig?

1. Energieeffizienz Deines Hauses:

Dein Wärmeverbrauch hängt natürlich in erster Linie davon ab, wie energieffizient Dein Haus gebaut wurde. Ein Niedrigenergiehaus hat einen Wärmebedarf von bis zu 70 Kilowattstunden im Jahr pro Quadratmeter. In einem Passivhaus sind es gar nur maximal 15 Kilowattstunden. Hier hast Du es aber ohnehin schwer, Deinen Energieverbrauch zu verringern.

Durchschnittlich liegt der Verbrauch bundesweit bei etwa 130 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Nimmt man jetzt die erwähnten Niedrigenergiehäuser mit in den Blick, so sieht man, dass auch mehr als 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter nicht selten sind. Schlecht gedämmte Häuser zahlen bis zu fünf mal mehr als jene in energieeffizienten Häusern.

2. Heizungsart:

Tatsächlich am günstigsten sind die Heizkosten, wenn Du mit Holzpellets heizt. Ist das Haus energieeffizient, kostet das Biomasseprodukt 5 bis 6 Euro pro Quadratmeter. Im Schnitt sind es etwa 8 Euro pro Quadratmeter.

Am teuersten ist Strom. Wer mit diesem “Brennstoff” beispielsweise eine Nachtspeicherheizung betreibt, hat die höchsten Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche. Mit einer Wärmepumpe kommst Du aber günstiger weg. Hier nutzt du die Wärme aus dem Boden oder der Luft. Dies steht bekanntlich kostenlos zur Verfügung. Die Pumpe verursacht somit im Schnitt rund 11 Euro pro Quadratmeter Heizungskosten.

Fernwärme zählt ebenfalls zu den teureren Heizarten. Rund 13 Euro pro Quadratmeter musst Du hier bezahlen. Gas und Heizöl waren bisher günstiger als die Fernwärme. Durch die CO2-Steuer, welche ab 2021 erhoben wird, werden hier aber die Preise steigen. Dies kann auch bei der Fernwärme der Fall sein, wenn der Lieferant dazu Gas oder Öl verbrennt.

3. Art des Wohnens:

Es ist wirklich relevant, ob Du im Haus allein oder mit anderen Parteien wohnst. Beheizt Du Dein Eigenheim allein, kannst Du nicht vom Heizverhalten anderer profitieren. Deine Heizkosten liegen deshalb in einem Einfamilienhaus höher als bei einem Mehrfamilienhaus.

Grundsätzlich ist es so: Je größer das Haus, desto kleiner sind die Heizkosten pro Quadratmeter. Allerdings hat es auch einen Vorteil, wenn Dich Deine Heizung allein versorgt. Hast Du direkten Zugriff auf die Heizung, entlastet das Deinen Geldbeutel in dem Maße, wie Du sparsamer heizt. Du profitierst beispielsweise von einem Wechsel des Gasanbieters direkt.
In einem Mehrfamilienhaus zeigt sich Dein Sparverhalten nicht direkt an der Heizkostenabrechnung. Schließlich zahlst Du nur einen Teil der Kosten aufgrund Deines Verbrauchs. Der andere Teil errechnet sich aus der Größe Deiner Wohnung. Dennoch können alle Haushalte Heizkosten sparen, wenn sie richtig heizen und lüften.

Tipps, wie Du in einem Eigenheim die Heizkosten senken kannst, haben wir in unserem Ratgeber “Heizkosten im Eigenheim senken” zusammengestellt.

Richtig heizen und lüften

Damit sind wir schon in dem Bereich angelangt, wo jeder ein paar Dinge tun kann, um die Heizkosten niedrig zu halten:

1. Richtig lüften

Stehen bei Dir auch Pflanzen auf dem Fensterbrett, welche das Öffnen des Fensters erschweren? Dann kippst Du sicher auch praktischerweise das Fenster? Effektiv und kostengünstig ist dies nicht. Vor allem im Winter solltest Du das Fenster vollständig für wenige Minuten öffnen. Bei diesem sogenannten Stoßlüften kommt viel frische Luft in den Raum. Es entweicht aber nur kurz Wärme. Wenn Du das Fenster für 30 Minuten und länger kippst, ist das anders. Dann kommt wenig Luft hinein und viel Wärme entweicht.

Der beste Zeitpunkt zum Stoßlüften ist übrigens nach dem Aufstehen oder vor dem Zubettgehen. Wenn Du Deine Heizung in den Nachtstunden nach unten drehst, sind die Räume ohnehin kühler. Somit kann zu diesen Zeiten weniger Wärmeenergie entweichen.

Auch im Bad solltest Du das Fenster für wenige Minuten ganz öffnen. Dabei geht es aber meist darum, den Wasserdampf nach dem Duschen oder Baden entweichen zu lassen. So beugst Du der Schimmelbildung vor. Auch hier dauert es beim Fensterkippen länger und du verlierst zusätzlich viel Wärme.

Eins noch: Wenn die Heizperiode vorbei ist, kannst Du auch das Fenster kippen so oft und so lange du möchtest. Deine Heizkosten belastet es dann nicht. Es ist schließlich warm genug.

2. Richtig heizen

Selbst beim Heizen an sich kann man einiges falsch machen. Schon mit dem Stellen der Möbel geht es los. Damit die Heizkörper effektiv strahlen können, brauchen sie Freiheit. Vorhänge sollten deshalb nicht über Heizkörper fallen. Ein Abstand von 20 cm sollten Möbel zum Heizkörper halten. Noch besser wären 50 cm.

Auch ein regelmäßiges Entlüften Deiner Heizkörper hilft, dass diese die Wärme effizient abstrahlen. Du kannst die Ventile nicht öffnen? Auf dem Baumarkt oder beispielsweise bei Amazon* gibt es für wenige Euro entsprechende Schlüssel. Eventuell musst Du anschließend Wasser in Deiner Heizungsanlage nachfüllen.

Die Heizperiode ist vorbei? Dann steht etwas Pflege an. Halte Deine Heizung sauber. Hat sich Staub im Heizkörper angesammelt, entferne ihn mit einer dafür vorgesehenen Bürste*. Dreck verringert die Heizleistung. Ganz nebenbei ist auch die Luft reiner, wenn der Heizkörper sauber ist.

Wenn Du mit einer Gastherme oder einer Nachspeicherheizung Wärme in Deine Wohnung bringst, empfiehlt sich ebenfalls eine Reinigung. So arbeitet sie wieder effizienter. Bei der Gastherme brauchst Du einen Fachmann. Hier empfiehlt sich ein Wartungsvertrag. Einen Nachtspeicherofen kannst Du meist selbst putzen. Nimm einfach einen Staubsauger. Aber komm nicht auf die Idee, ihn zu öffnen.

Nun geht es noch darum, die Heizkörper so stark zu heizen, wie Du sie brauchst. Am besten gelingt dies mit elektronischen Heizkörperthermostaten*. Hier kannst Du einstellen, welche Temperatur Du in einem Raum bei Tag und bei Nacht haben möchtest. Der Heizkörper schaltet herunter, wenn diese jeweils erreicht ist. Sinkt die Temperatur unter Deinen Wunschwert, dreht er wieder auf.

Die Thermostate berücksichtigen dabei automatisch andere Wärmequellen wie etwa die gute Sonne, die einen ganzen Nachmittag in ein Zimmer scheint, oder der Ofen, wenn Du ein leckeres Essen zubereitest. So heizt Du sparsam, ohne Deinen Komfort einschränken zu müssen.

Übrigens ist es ein Aberglaube, dass Du sparst, wenn Du die Heizung abdrehst, sobald Du aus dem Haus bist. Dann kühlt die Wohnung aus. Nach Deiner Rückkehr musst Du sehr stark heizen, um die Wohlfühltemperatur zu erreichen. Sparsam bleibst Du tatsächlich, wenn Du gleichmäßig und nicht auf hoher Stufe heizt.

3. Die richtige Temperatur entscheidet

Ein Streitpunkt in vielen Familien: Dem einen ist es zu kalt, der andere schwitzt. Bei welcher Temperatur Du Dich am wohlsten fühlst, weißt Du am besten. Versuch doch mal, die Temperatur ein halbes Grad tiefer zu stellen. Die Einsparung ist umso größer, je weniger du heizt. Einen Anhaltspunkt für angemessene Temperaturen liefert eine Richtlinie für Arbeitsstätten. Danach sollen in einem Raum, wo Menschen überwiegend sitzen, 20 Grad vorherrschen. 19 Grad sollten in einem Raum sein, wo Du Dich ein wenig bewegst oder stehst. 17 Grad sind genug, wenn Du Dich viel bewegst.

Aber: Was im Büro gilt, muss nicht zu Hause gelten. Menschen fühlen sich im Winter am wohlsten bei 21 bis 23 Grad. Der Mittelwert von 22 Grad gilt dabei als Komforttemperatur. Taste Dich einfach heran, welcher Wert für Dich optimal ist. Vergiss aber Deine lieben Mitmenschen nicht, schließlich möchtest Du ja keinen Streit deswegen, oder?

4. Lecks abdichten

Auch wenn Du es nicht glauben möchtest, durch unsere Fenster und Türen entweicht bares Geld. Über Nacht solltest Du deshalb in der Heizsaison Rollos an den Fenstern herunterlassen und die Vorhänge schließen.

Spürst Du an den Fenstern und Türen gar einen Luftzug, steht Arbeit an. Dann solltest Du die Fugen am Fenster und den Spalt zwischen Wohnungstür und Boden abdichten. Im Baumarkt gibt es für die Fenster Schaumdichtungsband* oder Gummidichtungen*. Für die Türen eignen sich sogenannte Zugluftstopper*.

Thomas

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